Neben den völlig einsam lebenden Einsiedlern gab es bereits in der frühen Christenheit gemeinsam lebende Mönche in zahlreichen klösterlichen Gemeinschaften. Als geistliche und wissenschaftliche Zentren wurden die Klöster von Fürsten und Bischöfen gefördert und mit Einkünften ausgestattet. Manche Ordensfamilien sind durch ihren Gründer und ihren Einfluss auf die Geschichte allgemein bekannt. So die Benediktiner (Benedikt) oder die Franziskaner (Franziskus) Dazu gehören auch die Regularkanoniker des hl. Augustinus, die im deutschen Sprachraum Augustiner Chorherren genannt werden.
Das lateinische Wort "canonicus" bezeichnet einen Geistlichen, der in einem "Kanon" verzeichnet ist. Darunter verstand man die Mitgliederlisten einer Priestergemeinschaft.
Im Unterschied zu den Mönchen, die im Allgemeinen zurückgezogen von der Welt lebten, versehen die Augustiner Chorherren den Seelsorgedienst in den Pfarreien und anderen Aufgabengebieten.
So sind die Augustiner Chorherren, die in Pfaffen-Schwabenheim lebten, vor allem für die seelsorgerliche Versorgung der Pfarreien in der Grafschaft Sponheim verantwortlich gewesen und haben so das geistliche Zentrum der Grafschaft gebildet.
Die Namen großer Persönlichkeiten spiegeln die Bedeutung des Ordens der Augustiner Chorherren wider. Zu ihnen gehören der einzige aus England stammende Papst Hadrian IV ebenso wie Thomas von Kempen, Johannes Ruysbroek und Erasmus von Rotterdam. Martin Luther, der auch ein Augustiner war, stammt aus einem anderen Augustiner Orden, dem der Augustiner Bettelmönche.
(Text nach einer Broschüre der Èditions du Signe, Strassburg)
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